Die Verwendung von Datenbankfiltern, insbesondere Datumsfiltern, in Patentdatenbanken ist eine gängige Praxis, um die Suche nach dem Stand der Technik zu optimieren. Dieser Ansatz kann jedoch zu erheblichen Fallstricken führen. Es ist wichtig, die Einschränkungen und potenziellen Ungenauigkeiten zu erkennen, die mit dem blinden Vertrauen in diese Filter verbunden sind.
Patentdatenbanken enthalten oft „Phantom“-Anmeldungen, also Datensätze, die in der Datenbank erscheinen, ohne dass entsprechende veröffentlichte Dokumente vorliegen.
Diese Phantomeinträge können Suchende in die Irre führen und sie glauben lassen, sie hätten relevanten Stand der Technik gefunden, obwohl es in Wirklichkeit keine tatsächliche Veröffentlichung gibt. Daher kann die ausschließliche Verwendung von Datenbankmetadaten zu unvollständigen oder fehlerhaften Suchergebnissen führen.
Um dieses Problem zu vermeiden, überprüfen Sie immer die Existenz und Relevanz von Veröffentlichungen, indem Sie die tatsächlichen PDF-Dokumente überprüfen. Verlassen Sie sich nicht nur auf die von der Datenbank bereitgestellten Metadaten. Durch die Durchsicht der vollständigen Dokumente wird sichergestellt, dass alle kritischen Details berücksichtigt werden, die andernfalls möglicherweise übersehen würden.
Darüber hinaus stellen Diskrepanzen bei den Veröffentlichungsdaten, insbesondere bei Nicht-Patentliteratur (NPL), eine erhebliche Herausforderung dar. NPL können vor dem in der Datenbank erfassten offiziellen Veröffentlichungsdatum online erscheinen oder per Post verteilt werden.
Beispielsweise kann ein Artikel in einer Fachzeitschrift Wochen oder Monate vor dem offiziellen Veröffentlichungsdatum auf der Website eines Verlags verfügbar sein. Dieser frühe Zugriff könnte als Stand der Technik gelten, aber wenn in der Datenbank nur das offizielle Datum aufgeführt ist, könnte dieser wichtige Hinweis übersehen werden.
Daher ist es wichtig, die Veröffentlichungsdaten mehrerer Quellen zu vergleichen. Hier sind einige wichtige Maßnahmen, um Fallstricke zu vermeiden:
- Überprüfen Sie das Vorhandensein von Dokumenten:
- Greifen Sie immer auf die tatsächlichen PDF-Dokumente zu, nicht nur auf die Metadaten.
- Stellen Sie sicher, dass die Veröffentlichung tatsächlich existiert und mit dem Datenbankeintrag übereinstimmt.
2. Überprüfen Sie die Veröffentlichungstermine:
- Vergleichen Sie Daten aus mehreren Quellen, um die Genauigkeit sicherzustellen.
- Achten Sie auf frühe Online- oder E-Mail-Verteilungen, die möglicherweise nicht in der Datenbank berücksichtigt werden.
3. Berücksichtigen Sie den Kontext der Offenlegung:
- Verstehen Sie den Kontext, in dem der Stand der Technik offenbart wurde.
- Technische Berichte oder Präsentationen auf Konferenzen können bereits vor ihrer offiziellen Veröffentlichung als Stand der Technik gelten.
Zusammenfassung: Blindes Vertrauen in Datenbankfilter kann zu unvollständigen oder ungenauen Recherchen zum Stand der Technik führen. Durch die Überprüfung der Existenz und Relevanz von Dokumenten und Querverweise auf Veröffentlichungsdaten können Patentrechercheure diese Fallstricke vermeiden. Dieser gründliche Ansatz stellt sicher, dass der gesamte potenzielle Stand der Technik berücksichtigt wird, wodurch das Argument für die Nichtigkeit eines Patents gestärkt wird.